Generell ist die Punjabi Küche in Europa am meisten verbreitet. Ihre bekanntesten Vertreter sind Palak Paneer (Spinat und Paneerkäse), Butter Chicken/Paneer, Malai Kofta, Bhindi Masala (mit Okraschoten), oder eben das Chana Masala (auch Chole Masala genannt). Auch in Indien selbst ist diese Küche super begehrt.
Das Chana Masala dürfte also einigen bereits ein Begriff sein. Die Hauptzutat, Kichererbsen (in Hindi Chana), sind eine großartige Protein- und Balaststoffquelle und schmecken mit diesem saftigen Tomatengravy einfach zu gut. Deshalb ist das Chana Masala auch eins meiner absoluten Lieblingsgerichte.
Ich kann das Chana Masala allerdings nicht so häufig essen. Vor allem während meines längeren Aufenthaltes in Gandhinagar hatte ich nach einiger Zeit wirklich Probleme mit der Verdauung aufgrund der plötzlich sehr Hülsenfrüchte-lastigen Ernährung. Da ich das Gericht aber so gerne habe, und schon öfter gelesen habe, dass Hülsenfrüchte durch unterschiedliche Methoden verdaulicher gemacht werden können, habe ich einen Versuch gestartet.
Ein kleiner Versuch
Ich habe schon häufiger gelesen, dass es besser ist, mit gekeimten Kichererbsen zu kochen. Ich habe recherchiert, wie es funktioniert und habe es einmal ausprobiert.
Es würde wohl niemand auf die Idee kommen, rohe Kichererbsen zu essen, geschweige denn, rohe getrocknete. Denn sie enthalten für uns ungenießbare Inhaltsstoffe, die das Nahrungsmittel nicht verdaulich machen. Abhilfe können dabei Einweichen, Fermentieren und Keimen schaffen. Allein schon, um die Kochzeit um die Hälfte zu reduzieren, weiche ich meine Hülsenfrüchte sowieso schon ein. Da ich momentan auch auf dem Fermentier-Trip bin, werde ich auch diese Methode mal ausprobieren. Zunächst habe ich es aber mal mit dem Keimen versucht.
Tatsächlich habe ich bei mir festgestellt, dass ich die gekeimten Hülsenfrüchte wesentlich besser vertragen habe als solche, die ich nur eingeweicht und dann gekocht habe. Ich habe hinterher kein Grummeln im Magen gehört und auch sonst nichts gespürt (im Gegensatz zu sonst). Blöderweise habe ich aber zwei Variablen verändert und kann daher eigentlich nicht genau sagen, warum mein Ergebnis besser war. Denn ich habe gleichzeitig auch zum ersten mal einen Schnellkochtopf zum Kochen der Kichererbsen verwendet. Ich bin daher noch lange nicht durch mit meinen Experimenten. Da ich euch aber bis zum Ende meiner „Versuchsreihe“ das Rezept nicht vorenthalten möchte, stelle ich es euch in diesem Post erstmal vor.
Chana Masala
Die indische Originalvariante des Kichererbsencurry heißt Chana Masala. Die Zutatenliste ist übersichtlich und das Gericht ist sehr einfach zuzubereiten, das Gericht ist aber umso köstlicher.
Zutaten
- 150 g getrocknete Kichererbsen oder 500 g Kichererbsen aus der Dose
- 350 g Tomaten (3 mittelgroße)
- 150 g Zwiebeln (1 mittelgroße)
- 5 Koblauchzehen
- 2 daumengroße Stücke Ingwer
- 1 grüne Chili (optional)
- 3-4 TL fertiges Chana Masala Pulver oder selbst gemachtes Chana Masala Pulver (dafür: 2 schwarze Kardamomkapseln (optional), 3cm Zimtrinde, 4 schwarze Pfefferkörner, 3 Nelken, 1 Tej Patta (indisches Lorbeerblatt), 1 TL Kreuzkümmel, 1/2 TL Ajowan (optional), 1 TL Koriandersamen, 1 TL Fenchelsamen, 1 TL Chiliflocken, 1 TL Amchur Pulver oder Zitronensaft, 1 TL Kurkumapulver)
- Öl
- 1 TL Garam Masala
- Wasser
- 1-2 handvoll Koriander
Anweisungen
- Wenn du getrocknete Kichererbsen hast, weiche diese über Nacht in Salzwasser ein und koche sie am nächsten Tag gar. Wenn du sie keimen lassen möchtest, braucht das nochmal 3 Tage mehr
- Würfle die Zwiebeln und die Tomaten fein, schneide die Chili in Ringe und Jacke den Ingwer und den Knoblauch klein
- Wenn du das Chana Masala selber machen möchtest, röste die ganzen Gewürze (ohne das Amchur und Kurkumapulver) in einer Pfanne und mahle sie danach mitsamt Amchur und Kurkuma zu einem Pulver
- Erhitze 3 EL Öl und brate die Zwiebeln darin an, bis sie durchsichtig sind
- Gib Ingwer, Knoblauch und die Chil dazu und brate sie einige Minuten an, bis das rohe Aroma des Knoblauchs verschwinden ist
- Gib die Tomaten dazu und brate sie an, bis eine Paste entsteht (5-10 Minuten). Damit die Paste zwischenzeitlich nicht anbrennt, kannst du immer mal ein Schnapsglas Wasser dazu geben
- Gib dann das Chana Masala (selbst gemacht oder fertig) und das Garam Masala dazu und vermische alles
- Nun kommen die garen Kichererbsen und etwas Wasser (je nach gewünschter Konsistenz. Ich nehme immer erstmal 200ml und gieße ggf. nach) dazu
- Zerdrücke ein paar Kichererbsen etwas, um das Gravy zu binden und koche das Gericht für etwa 15 Minuten durch
- Schmecke mit Salz ab und gib am Ende der Kochzeit die Korianderblätter dazu
[…] schon leckere trockene Aloo (=Kartoffel) Masalas gegessen und die „Dry“ Variante des Chana Masala schmeckt auch sehr gut. Dieses Rezept ist also gelingsicher und super […]
[…] aber für Indische Gerichte eignen sich frische Tomaten wesentlich besser. Als ich mein erstes Chana Masala mit Dosentomaten gekocht habe, war ich irgendwie nicht ganz zufrieden. Ein indischer Freunde sagte […]