Idli 16:9

Idli (südindische gedämpfte Reiskuchen)

Mit Idli mache ich heute das südindische Frühstück komplett. Streng genommen ist es eigentlich noch nicht komplett, denn es fehlen noch Dosa, Uttapam und Vada, aber da sie, wie Idli, alle aus dem selben Teig gemacht werden, reicht es an dieser Stelle erstmal aus, Idli zu machen. Zumal sie die einsteigerfreundlichste Variante des Teiges ist. Der Teig besteht aus Reis und Uradbohnen, welche erst eingeweicht und dann zu einem Teig püriert und fermentiert werden. Es ist nicht zu weit hergeholt zu sagen, dass Idli und Co. die indischen Pendants zu unserem Sauerteigbrot sind. Nicht nur, weil sie ebenfalls fermentiertes Getreide beinhalten, sondern ebenfalls, weil sie Morgens, Mittags, wie Abends oder als Snack gegen den kleinen Hunger gegessen werden (damit erfüllen sie für mich persönlich auch die Kriterien für Germknödel ;)).

Equipment

Eigentlich werden Idli in einem Idli-Steamer gemacht. Das ist ein großer Topf mit Einsätzen, die, ähnlich wie Förtchen-Pfannen, Kuhlen für den Teig haben. In den Kuhlen geht der Teig beim dämpfen hoch, sodass am Ende UFO-förmige Reiskuchen entstehen. Ich selber habe schon oft überlegt, mir einen zu kaufen, und mich jedes Mal wieder dagegen entschieden. Ich mag es nicht, Geräte oder Teile zu besitzen, die nur einem einzigen Zweck dienen. Zumal sie auch noch recht groß sind und ich im Töpfe-Schrank eigentlich keinen Platz mehr habe. Deshalb mache ich Idli in einem normalen Dampfgarer und verwende als Förmchen einfach kleine hitzebeständige Schalen. In meinem Fall sind diese aus rostfreiem Stahl, Schälchen aus Glas oder Keramik sollten aber genau so gut funktionieren. Gegebenenfalls muss dann nur die Garzeit ein wenig angepasst werden. Manche indische Gerichte sind einfacher mit spezifischen Geräten herzustellen, aber es geht eigentlich auch immer mit dem Werkzeug, dass wir sowieso schon in der Küche haben.

Idli (südindische gedampfte Reiskuchen)

  • Portionen: 12 Stück
  • Schwierigkeit: aufwändig
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Idli sind gedämpfte Kuchen aus fermentiertem Reis- und Bohnenteig und ein echter südindischer Klassiker. Aus Idliteig können auch andere Gerichte hergestellt werden, die jeweils gebraten oder frittiert werden. Idli sind einfach, weil sie auch ruhig mal länger gedämpft werden können, ohne Geschmack oder Konsistenz einzubüßen.

Die Fermentationszeit ist abhängig von der Wärme. Im Sommer reicht es, den Teig über Nacht fermentieren zu lassen. Im Winter können es 2 Nächte sein. Der Geruch sollte leicht säuerlich sein und der Teig sollte schaumig geworden sein. Im Winter kannst du die Fermentation durch die Zugabe von 1TL selbst gemachtem Kombucha oder einem anderen Ferment, wie Kefir oder einer Messerspitze Sauerteig-Anstellgut fördern.

Zutaten

  • 100g Urad Dal (geschälte halbierte Uradbohnen)
  • 100g Langkornreis
  • 20g Kichererbsen (ganz oder halbiert)
  • 0,5TL Bockshornkleesamen
  • Ggf. Ferment (siehe Anmerkungen)

Anweisungen

  1. Wasche Reis, Urad Dal, Kichererbsen und die Samen getrennt voneinander und weiche den Reis separat und die Bohnen mit dem Bockshornklee in frischem Wasser mindestens 6 Stunden (besser über Nacht) ein
  2. Gieße jeweils das Einweichwasser ab, wasche das restliche Einweichwasser aus und püriere anschließend Reis, Bohnen und Samen zusammen mit ca. 100 ml Wasser zu einem feinen Brei. Gib ggf. das Ferment dazu (siehe Anmerkungen)
  3. Lasse den Brei mindestens einen Tag fermentieren (bei niedriger Raumtemperatur, z.B. im Winter, ggf. länger)
  4. Mische 1TL Salz in den Teig, mische ihn gut durch, fette die Schälchen aus und gieße den Teig in die Schälchen
  5. Stelle die Schälchen in einen Dampfgarer oder Topf mit Dampfeinsatz und dämpfe die Idli 15 Minuten

Idli, Sambhar und Kokosnuss-Chutney

Ich habe in meinen vorherigen Artikeln bereits erwähnt, dass diese Kombination, also Idli/Dosa/Vada/Uttapam mit Chutney und Sambhar ein typisch südindisches Frühstück ist. Es ist aber auch im restlichen Land sehr beliebt, sodass es im ganzen Land und zu jeder Tageszeit gegessen wird. Ich habe es oft in indisch-geführten Hotels zum Frühstück gegessen, bin aber auch Abends öfter mit Freunden extra in südindische Restaurants gegangen, um dort zu „frühstücken“. Wenn man erstmal die indischen Geschmäcker erkennt und wiedererkennt, kann man davon echt nicht genug bekommen. Und das beste ist, das komplette Gericht, inklusive Chutney und Sambhar sind von Haus aus vegan und glutenfrei. Ich wünsche viel Spaß beim Nachmachen!