Naan ohne Hefe (nordindisches Fladenbrot)

Herzlich Willkommen auf meinem Blog und meinem allerersten Blogpost. Als ich überlegt habe, welchem Rezept ich mit meinem ersten Eintrag die Ehre erweisen möchte, sind mir alle möglichen klassischen und ausgefallenen Gerichte in den Sinn gekommen. Bei der Vorbereitung ist mir dann aufgefallen, dass sie alle etwas gemeinsam haben: am allerbesten schmecken sie alle mit einem selbstgemachten Brot. Daher habe ich beschlossen, dass es hier um den bekanntesten Vertreter der indischen Brotvielfalt gehen soll: das Naan.

Trivia

Ich habe mich oft gefragt, warum jeder Naan kennt, aber fast niemand Roti. Nach meiner Erfahrung ist Roti nämlich unter den Indern das Standard-Brot und ich habe selten erlebt, dass wir mit unseren indischen Freunden Naan im Restaurant bestellt haben. Selbst Paratha, Puri und Chapati stehen weiter oben in der Speisekarte. Meine Vermutung ist, dass diese Brote aus praktischen Gründen bevorzugt werden. In Indien isst man bekanntlich mit der Hand, wobei das Brot wie ein Werkzeug benutzt wird – man nimmt damit das oftmals flüssige Essen auf und steckt es sich so in den Mund. Für diesen Zweck sind flache Brote viel leichter zu handhaben. Naan ist dadurch, dass es etwas dicker und fluffiger ist, etwas zu unhandlich, um damit Essen zu greifen. Das ist meine Erfahrung und ich finde, meine Theorie ist ganz plausibel, oder? Ich werde ganz bestimmt bald auch Rezepte zu den anderen Broten posten, aber heute präsentiere ich euch das „Everybody’s Darling“, das klassische Naan.

Vegan oder nicht-vegan? Das ist hier die Frage

Ich bin selber keine Veganerin, habe Milchprodukte aber in der Vergangenheit des Öfteren nicht so gut vertragen, sodass ich mir immer mehr angewöhnt habe, auf sie zu verzichten. In der indischen Küche ist das sehr leicht. Tatsächlich sind die meisten Gerichte von Natur aus vegan, sodass man sie nicht verfälschen muss, um seiner veganen Ernährung treu zu bleiben. Das Naan enthält zwar Curd (indischer stichfester Joghurt), da dieser aber die einzige nicht-vegane Zutat ist, kann man ihn einfach durch 2 TL Zitronensaft ersetzen. Pflanzlicher Joghurt sollte auch funktionieren, aber ich bin kein großer Fan dieser Joghurt-Ersatzprodukte, deshalb habe ich es noch nicht ausprobiert.

Naan auf Vorrat machen

Wer oft Indisch kocht, braucht auch oft Brot. Da ich mir nicht jedes Mal die Mühe machen möchte, es frisch vorzubereiten, friere ich die rohen Teigfladen (getrennt durch jeweils ein Stück Backpapier) ein. Das funktioniert super, man muss sie vor der Zubereitung auch nur leicht antauen lassen. 10 Minuten reichen schon.

Naan

  • Portionen: 16 Stück
  • Schwierigkeit: einfach
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Eine klassische Beilage zu indischen Gerichten, sowie als Brot zum Grillen und Dippen

Dieses Rezept ist nicht vegan, da Joghurt im Spiel ist. Für die vegane Variante kann der Kuhmilchjoghurt aber einfach durch 2 TL Zitronensaft oder einen pflanzlichen Joghurt ersetzt werden.

Zutaten

  • 140g Joghurt (vollfett oder stichfest) oder 2 TL Zitronensaft (s.o.)
  • 1TL Backpulver
  • 1/2 TL Natron
  • 8g Zucker
  • 680g Weizenmehl
  • 1TL Salz
  • 2EL Pflanzenöl
  • 200ml Wasser
  • Nigellasamen (Schwarzkümmel)

Anweisungen

  1. Zunächst werden Joghurt, Backpulver, Natron und Zucker in einer Schüssel vermischt und gerührt, bis der Joghurt schaumig wird und der Zucker sich aufgelöst hat.
  2. In die Mitte der Mischung wird eine Mulde für das Öl und das Wasser gemacht und beides hineingegossen.
  3. Der Teig wird nun mit der Hand gut durch geknetet, bis er geschmeidig und dehnbar ist. Sollte er kleben, kann die Zugabe von Mehl helfen. Ist er zu trocken, hilft wiederum etwas Wasser.
  4. Zu einer Kugel geformt und mit einem Tuch abgedeckt, muss der Teig jetzt für ein paar Stunden ruhen (2 Stunden).
  5. Nach der Gehzeit wird der Teig in 16 gleichgroße Teile geteilt und zu Bällchen geformt.
  6. Mit einem Nudelholz und etwas Mehl werden langgestreckte Fladen gerollt. Zwischendurch können ein paar Samen darauf gestreut werden, damit sie beim Ausrollen mit eingearbeitet werden.
  7. Die glücklichen Besitzer eines Gasherdes rösten zum Schluss einfach die Teigfladen auf dem Gasherdaufsatz (Gitter?) über der offenen Flamme, bis sich Blasen und ein paar schwarze Stellen gebildet haben. Alternativ werden die Fladen in einer vorab aufgeheizten Pfanne auf auf mittlerer bis starker Hitze geröstet. Es bilden sich ebenfalls Blasen und schwarze Stellen, das Naan ist dann fertig.

Plain Naan ist zu langweilig?

Dies ist das Basisrezept. Es gibt noch einige Varianten des Naan. Bekannt sind z.B. Garlic Naan und Butter Naan. Für ersteres werden einfach 2 TL Knoblauchpaste mit in den Teig geknetet und beim Ausrollen neben Nigella- oder Zwiebelsamen fein gehackter Knoblauch, gehackter Koriander oder gehackte Sellerieblätter mit eingearbeitet. Für letzteres werden statt Öl 2 EL Butter in den Teig geknetet und nach der Zubereitung noch ein Stückchen Butter auf dem frischen Naan geschmolzen und verstrichen.Man kann auch selber etwas rumexperimentieren. Ich habe beispielsweise Bockshornklee auf dem Balkon gesäht und werde mal eine Variante mit diesem ausprobieren. Egal in welcher Variante – Naan ist und bleibt ein Klassiker auf unseren Tellern. Viel Spaß beim Nachkochen und guten Appetit!

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