Ich freue mich, euch heute das erste Gujarati Gericht vorzustellen. Denn meine Leidenschaft für das Land und die Küche begann dort und setzte Maßstäbe für meine Erlebnisse im restlichen Land. Was ich heute koche, habe ich zwar dort noch nie gegessen, aber ich kenne es aus Restaurants und vom „Hörensagen“. Das Rezept habe ich bei Tarla Dalal gefunden, der ich, was Gujarati angeht, zu 100% vertraue, denn darin ist sie eine Expertin.
Gujarat ist für Foodies
Wenn man Inder fragt, was ihnen zuerst zu Gujarat einfällt, dann ist es meistens das Essen und die Geschäftstüchtigkeit. Letzteres lässt sich schwer überprüfen und ist vielleicht nicht mehr als ein Vorurteil. Ja, viele reiche indische Geschäftsleute kommen aus Gujarat, aber viele eben auch aus anderen Landesteilen. Ein indischer Freund meinte mal, dass indische Restaurants in westlichen Ländern meistens von Gujaratis („Gujjus“) betrieben werden. Das kann ich irgendwie nicht bestätigen, zumindest nicht in Deutschland. Was das Essen aber angeht, kann ich nur zustimmen. Wie ich im Glossar beschrieben habe, sind Gujarati Thalis im ganzen Land bekannt und beliebt. Und das nicht nur, weil sie riesig sind, sondern auch, weil das Gujarati Essen einfach großartig ist. Oft etwas süßer und öliger, stark gewürzt, selten scharf. Also wirklich mal was anderes als die „klassischen“ Punjabi Gerichte.
Spinatknödel in Tomatensoße?
Das heutige Gericht hat mich sehr an Tiroler Spinatknödel in Tomatensoße erinnert. Prinzipiell ist es auch ähnlich, daher ist es vielleicht ein super Einsteigergericht für alle, die mit der indischen Küche noch nicht so vertraut sind. Allerdings bestehen die Knödel (Muthia) vor allem aus Kichererbsenmehl, werden nicht durch Ei sondern durch Grieß gebunden und die indische Würze macht natürlich auch einen riesigen Unterschied.
Tameta Muthia nu Shaak
Spinat-Teigwürstchen (Muthias), die von der Konsistenz her an Knödel erinnern, werden dampfgegart und in einer heißen würzigen Tomatensoße (Shaak) serviert.
Zutaten
- 250g Spinat und Bockshornklee (je nachdem, wieviel von welchem da ist)
- Ingwer (ca. 3 qcm), gerieben
- 1-2 grüne Chilis, gerieben
- 35g Vollkornweizenmehl
- 60g Kichererbsenmehl
- 20g Grieß
- Kreuzkümmelsamen
- Koriandersamen
- Natron
- TL Zucker
- Öl
- 560-600g Tomaten
- 1/2 TL Senfsamen
- 5 Curryblätter
- 1 Msp Asafoetida/Hing
- 1/2 TL Kurkumapulver
- Salz
Anweisungen
- Wasche und trockne den Spinat, und hacke ihn zusammen mit dem Bockshornklee sehr fein
- Mische das beides in einer Schüssel mit etwas Salz (ca. 1/2 TL), lasse es 5-10 Minuten stehen und presse anschließend das Wasser so gut es geht heraus (ich fange das Wasser auf und verwende es zum Würzen von Suppen o. Soßen)
- Reibe den Ingwer, gebe 2/3 davon zum Spinat
- Reibe ebenfalls die Chili(s) und gebe sie zum Spinat
- Gebe Mehl, Kichererbsenmehl, Grieß, 1/2 TL Kreuzkümmel, 2 Msp Natron, 1/2 TL Zucker und 1 TL Öl dazu, knete einen Teig daraus und schmecke mit Salz ab
- Reibe deine Hände mit etwas Öl ein, teile den Teig in 4 Teile und rolle diese jeweils zu Würstchen, die etwa 1,5cm im Durchmesser und 15cm lang sind
- Lege die Würste in einen gefetteten Dampfgarer und dämpfe sie für 20-25 Minuten
- Währenddessen kannst du die Tomaten würfeln, und jeweils 1 TL Kreuzkümmelsamen und Koriandersamen fein mahlen
- Wenn die Muthias fertig sind, schneide sie in ca. 2cm breite Scheiben. Optional kannst du sie auch noch anbraten
- Erhitze 2 EL Öl mit den Senfsamen
- Wenn diese anfangen zu knistern, gebe den restlichen geriebenen Ingwer, die Curryblätter und eine Messerspitze Asafoetida dazu und lasse alles für ca. 30 Sekunden anrösten
- Gebe nun die Tomatenwürfel, das Kurkumapulver, die gemahlenen Koriander- und Kreuzkümmelsamen, 1 TL Zucker und etwa 125ml Wasser dazu und lasse alles aufkochen
- Lass das Gravy 10-12 Minuten köcheln und schmecke mit Salz ab
- Wenn das Gravy fertig ist, rühre die Muthia-Scheiben unter und lass sie kurz heiß werden.