Pani Puri 16:9

Pani Puri (mit Würzwasser und Gemüse gefüllte Teigkugeln)

Pani Puri, Golgappa, Phuchka oder Gupchup – alles regional unterschiedliche Bezeichnungen für einen Snack (Hindi „Chaat“), der genau so einen großen Spaß- wie Geschmacksfaktor bietet. Alle lieben Pani Puri! Ich habe noch keine/n Inder/in getroffen, der Pani Puri nicht zumindest sehr gerne mag. Die meisten, und dazu zähle ich mich selbst, lieben es und könnten es jeden Tag essen. Mein indischer Freund P. liebt es so sehr, dass er mal an einem Pani Puri-Wettessen teilgenommen hat und über 70 am Stück geschafft hat und immer noch nicht aufhören wollte. Auch ich habe während meiner Zeit auf dem Campus jeden Tag Pani Puri gegessen. Man wird wirklich süchtig danach.

Doch was ist Pani Puri überhaupt? Pani ist Hindi für Wasser und Puri heißen die Cracker, die (im Fall von Pani Puri) zu kleinen hohlen Kugeln frittiert werden. Diese werden mit dem Daumen an einer Stelle eingedrückt, sodass ein Loch entsteht, durch welches das Puri mit „Masala“ (einer gewürzten Matschepampe aus Kartoffeln und Hülsenfrüchten), Tamarinden Chutney, Zwiebeln und dem „Pani“, einem Würzwasser aus Gewürzen, Minze- und Korianderblättern gefüllt wird. Da das Wasser das Puri nicht durchweichen soll, stopft man sich die ganze gefüllte Kugel dann auf einmal in den Mund. Beim draufbeißen kommen dann alle Geschmäcker auf einmal zur Geltung: salzig, süß, sauer. Dazu die verschiedenen Texturen der Füllung – das knusprige Puri, das würzige Wasser, das matschige Masala und die leckere frische Zwiebel – Pani Puri ist für mich wirklich der Inbegriff von Foodporn und zumindest einer heftigen Geschmacksexplosion.

Die echte Pani Puri Experience…

…kann man nur in Indien erleben. Dort gibt es sie an Straßenständen, wo es manchmal nur das klassische Würzwasser, manchmal aber auch verschiedene Wassertöpfe mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen gibt. Man bestellt eine Runde und bekommt ein kleines Schälchen, welches man dem „Pani Puri Wala“ hinhält. Er füllt dann die Teiggkugel und legt sie einem in die Schale. Diese landet dann im Mund. Das alles aber in einem Wahnsinnstempo 5-10 mal sodass man schon fast automatisch unter Wettessen-Bedingungen isst. Es ist schon ein Abenteuer an sich, an einem Pani Puri Stand in Indien welche zu Essen.

Allerdings kannst du dir die Pani Puri auch zu Hause zubereiten. Als ich eine relativ einfache Möglichkeit dafür entdeckt habe, habe ich Freudensprünge gemacht, denn es war das, was ich nach den Indien-Reisen, wenn ich wieder zurück in Deutschland war, am meisten vermisst habe. Und aus irgendeinem Grund gibt es Pani Puri hierzulande nur in sehr wenigen Restaurants, obwohl ich mir sicher bin, dass es sehr gut ankommen würde. Dazu brauchst du nur die Puri-Rohlinge. Das sind getrocknete Weizenteig-Fladen, die einfach nur frittiert werden müssen. Es gibt auch eine Menge Rezepte für komplett selbst gemachte Puris (z.B. bei Dassana Amit oder bei Hebbar’s Kitchen), aber da habe ich noch keine Erfahrungswerte sammeln können. In manchen asiatischen Supermärkten gibt es auch Pani Puri-Sets mit fertigen frittierten Puris. Diese kann ich aber nicht empfehlen.

Pani Puri

  • Portionen: 20 Stück
  • Schwierigkeit: mittel
  • Drucken

Pani Puri (auch Golgappa, Phuchka oder Gupchup) sind mit Masala (Kartoffel-Bohnen-Stampf), Tamarinden-Chutney und Koriander-Minzewasser gefüllte Teigkugeln, die in Indien ein sehr verbreiteter und beliebter Straßensnack ist. Sie sind eine perfekte Vorspeise.

Zutaten

  • 20 Puri-Rohlinge (Weizenteigfladen)
  • 180g Kartoffeln (mehligkochend)
  • 90g Mungbohnen oder Kichererbsen
  • 3 TL Chaat Masala (alternativ 2 TL Garam Masala)
  • Chilipulver
  • 1 Handvoll gehakter Koriander (für das Masala)
  • Tamarinden Chutney (s. Blogbeitrag)
  • 2 händevoll Minzeblätter
  • 2 händevoll Korianderblätter (für das Tikka Pani)
  • 1TL Kreuzkümmel (frisch gemahlen oder Pulver)
  • 1 TL Schwarzes Salz (Kala Namak)
  • 1-2 grüne Chilis
  • 1 daumengroßes Stück Ingwer
  • 20ml Zitronensaft
  • Wasser
  • 1 Zwiebel
  • Sev (optional)

Anweisungen

  1. Frittiere die Puri-Rohlinge zu hohlen Kugeln. Stelle sie beiseite
  2. Gare die Kartoffeln und die Hülsenfrüchte, stampfe die Kartoffeln etwas und mische beides zusammen mit dem Chaat Masala (oder Garam Masala), etwas Chilipulver und dem gehakten Koriander. Stelle dieses Masala beiseite
  3. Bereite das Würzwasser (Tikka Pani) zu, indem du die Kräuter mit den restlichen Zutaten (außer dem Tamarinden Chutney, der Zwiebel und dem Sev) und etwa 500ml Wasser pürierst. Fehlt Schärfe oder Salz? Schmecke ab und würze ggf. nach (ja, das Wasser soll so komisch schmecken – erst im Zusammenspiel mit dem Rest schmeckt es wirklich gut ;)). Wenn du einen Hochleistungsmixer wie einen Vitamix verwendest, ist das Wasser schon fertig. Ansonsten siebe die groben Feststoffe raus, falls die Kräuter nicht fein genug geworden sind. Stelle das Wasser beiseite
  4. Schneide die Zwiebel in Würfel. Stelle auch diese beiseite
  5. Serviere das Pani Puri: Drücke mit dem Daumen ein Loch in eine Stelle eines Puri und fülle es mit dem Masala, dem Chutney und ein paar Zwiebelwürfeln, fülle den Rest mit dem Würzwasser auf, streue ggf. etwas Sev darüber. Jetzt muss es schnell gehen, er sollte direkt gegessen werden, damit das Wasser nicht ausläuft oder der Teig durchweicht.